Die Drogen-Frage

Die Schweiz ist kurz vor einer wichtigen Abstimmung. Das Volk soll klären unter welchen Bedingungen Hanf anbauen und/oder rauchen nun erlaubt ist. Zu viele tun es um ein Verbot durchsetzen zu können. Aber wie erlauben?
Das wichtigste ist, dass erfahrene Benützer von Drogen den Anfängern beistehen!
Die Natur offeriert eine erstaunliche Palette von Kräuter oder Substanzen welche, Wahrnehmung, Stimmung und andere Zustände verändern. Und die Tradition hilft, vor den Gefahren zu schützen, die bei allen Drogen wie bei allem im Leben existieren. Alkohol ist zwar ein grosses Problem, aber das "Drogenproblem" wirkt unbewältigter, weil die Tradition und Verständnis fehlen. Was ein Suff ist kann jeder abschätzen, aber was Drogen bewirken, lesen die meisten nur bei Schreibern, die sie auch noch nie probiert haben und vorallem ihre Angst ausdrücken.

Die meisten Drogen werden von einem Ritual begleitet, oder sie begleiten ein Ritual. Wenn man sich der Gefahr des Alkohols nicht bewusst wäre, würde man sich nicht "zum Wohl" wünschen. Weihrauch macht auf der Strasse wenig Sinn. Aber so richtig begriffen habe ich das erst, als ich Ayahuasca kennen lernen durfte, eine der stärksten und vorallem mysteriösiten Drogen der Natur. Sie bewirkt bei jedem jedesmal etwas anderes. Aber sie macht die Erfahrenen auch empfindlich für das was bei den Gefährten geschieht, sodass der Rausch begleitet ist.
Die Indianer haben Ayahuasca vor Jahrtausenden entdeckt und wie ein Orakel genutzt. So wie sie ja auch Friedenspfeiffen im Kreis rauchten und nicht Filterzigaretten bei der Arbeit. In Brasilien ist Ayahuasca erlaubt, aber nur für Organisationen meist religiöser Art, die eine Bewilligung einholen können. Das Verbot ist aber auch nicht schwierig durchzusetzen, da der Effekt ohne die richtige Umgebung nicht gefällig ist.

Obwohl Information heute schneller zirkuliert als Material, dauert das übertragen von Wissen, Erfahrung und Tradition viel länger. Zwar haben viele in Indien gelernt wie man mit Canabis umgehen könnte, aber sie rauchen dann doch allein und nicht für Shiva. Wir hätten vielleicht kein Lungenkrebsproblem, wenn die Kolonialisten nicht nur den Tabak mitgebracht hätten, sondern auch Indianer um uns das Ritual beizubringen. Oder ist die Gesellschaft so Konsum-krank, dass jedes Genussmittel zum Problem wird? Wegen Übergewichtigkeit, Luftverpestung, Depression,,, offenbar beherrschen die meisten nicht einmal das Sex-Ritual genügend um zufrieden zu sein! Kochsalz sei die Substanz die am meisten Menschen tötet. Salzstängeli. Verbieten?

Daher veröffentliche ich hier endlich "Tips für junge Cannabis Konsumenten und unerfahrene Angehörige", kurz: das Kiffer-Manual, das ich vor 15 Jahren schrieb, als meine Neffen ins neugierige Alter kamen. Damals hätte ich es nicht gewagt den Text zu veröffentlichen, was das grösste Problem jedes Verbots zeigt: Es verhindert die Begleitung und das Gespräch!

Überspitzt:
Das nützlichste Drogengesetz wäre vielleicht, dass jeder jede Droge 1-3 mal probieren muss. Nach gründlicher Vorbereitung, im friedlichen Kreis, z.b. im Kirchgemeindehaus, bei Kerzenlicht, oder im Wald, mit einer überschaubaren Gruppe wie die Pfadfinder, und nicht mit Angst, aus einer Spritze, auf dem WC!

Oder eine art Fahrprufung?

Jedenfalls sollte die Diskussion sich viel mehr um den Nutzen von Drogen kümmern. Ich habe noch nie etwas gefunden in dieser Welt, das nicht eine gute und eine schlechte Seite hatte!